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Johann Gottfried Pahl: Bertha von Wöllstein. Eine Reihe von Briefen aus dem Mittelalter

und wartete seiner. Die Zeit ward mir bald lange, und ich fieng an böse zu werden. Mein Blik war immer auf die Höhe von Büchelberg geheftet, aber er kam, ich weiß nicht aus Irrthum oder mit Fleiß, weiter oben schon ins Thal herunter, und erschien plötzlich auf dem Wege, wo sich der Kocher aus dem Dikicht des Waldes hervordrängt. Ich sprang eiligst auf die Warte, daß er mich bemerken konnte. Er zog das Schwerdt, und strich damit in die Luft, und ich ließ ein weißes Tuch flattern; wir verstanden uns.

Mein Vater war sehr erfreut, ihn auf seine Werbung so bereitwillig zu sehen. Nur mehr Knechte von den Seinen konnte er nicht mit kommen lassen, weil er sonst seine eigne Burg hätte schirmlos lassen müssen. – „Ich bedarf ihrer auch nicht, sprach er beim Abendessen; wenn ich nur ganz allein in eurem Schloß wäre, so dürftet ihr doch meinem Worte trauen, daß ich euch Burg und Fräulein wieder so unverletzt in die Hände geben würde, als ich beide aus euren Händen empfangen habe.“

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Johann Gottfried Pahl: Bertha von Wöllstein. Eine Reihe von Briefen aus dem Mittelalter. Karl Gottlob Beck, Nördlingen 1794, Seite 22. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Bertha_von_Woellstein.djvu/26&oldid=- (Version vom 31.7.2018)