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Johann Gottfried Pahl: Bertha von Wöllstein. Eine Reihe von Briefen aus dem Mittelalter

Hof, wo die Pferde schon gesattelt standen. „Wir sehen uns bald wieder –“ war sein letztes Wort.

Seitdem, Mechthilde! schwebt er mir immer vor dem Blike, wie er im Zweikampfe die Lanze schwingt. Bald bin ich voll Freude; bald aber muß ich wieder weinen, wie ein Wiegenkind, und weiß doch nicht warum? Ich schaue hundertmal das Thal hinab, ob ich die weiße Feder nicht am buschigten Gestade des Kochers herauf schwanken sehe. Die Münze hab’ ich in das Schmukkästchen meiner Mutter gelegt. Ich schließ’ es oft auf, und – denke! ich habe die Münze schon einmal geküßt. – Wenn er nur bald käme.


2.

Gestern Vormittag gieng ich drausen auf der Wiese umher, im Schatten der hohen Eichen, die an das Gestade des Baches gepflanzt sind. Husch – sprengte ein Reuter aus dem Walde heraus; – ich erschrak und wollte schreien. „Erschreket nicht, Fräulein! – sprach er, und hielt mit dem Rosse im Saum des Waldes

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Johann Gottfried Pahl: Bertha von Wöllstein. Eine Reihe von Briefen aus dem Mittelalter. Karl Gottlob Beck, Nördlingen 1794, Seite 14. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Bertha_von_Woellstein.djvu/18&oldid=- (Version vom 31.7.2018)