Johann Gottfried Pahl: Bertha von Wöllstein. Eine Reihe von Briefen aus dem Mittelalter | |
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Fremdling zu retten, als Kunz. Denn Walther war an Stärke und Größe einem Riesen gleich, und hatte durch die prahlerische Erzählung seiner Thaten die andern alle zittern gemacht. Gleich lief die Kunde herum an den Tischen, daß Kunz und Walther zum Zweikampfe gerüstet seyen. Der Schenk war es zufrieden, und ich – o! wie freut’ ich mich, meinen Ritter geharnischt, und schlagend, und siegend zu sehen! Alles zog hinaus auf das nächste Feld; man schloß einen Krais und erwartete die Kämpfer.
Sie kamen. Aber wie erschrak ich, als ich Walthern sah, schwer gepanzert, vom Kopf bis auf die Füsse, einer ehernen Säule ähnlich, auf einem stolzen Rosse langsam einherwogend? Seine Lanze ragte weit hervor über die Menge, und seinen Helm zierte das gebogene Horn eines hungarischen Stiers. Kunz erschien, als er schon auf dem Platze gehalten hatte, leicht gerüstet, und fröhlichen Bliks. Da schlug mir das Herz laut, und es war mir bange für ihn. Doch besann ich mich bald, und dachte, siegt er, nun so wird deine Liebe
Johann Gottfried Pahl: Bertha von Wöllstein. Eine Reihe von Briefen aus dem Mittelalter. Karl Gottlob Beck, Nördlingen 1794, Seite 9. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Bertha_von_Woellstein.djvu/13&oldid=- (Version vom 31.7.2018)