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herauf, Gruppen hatten sich gebildet: die Leute standen und horchten oder wechselten erregte Worte.

Jetzt kam unser Kammerdiener in das Zimmer gestürzt – zugleich erklang eine neue Salve.

„Oh monsieur et madame – c’est le bombardement!“

Zu der offenen Thür herein drängten nunmehr sämtliche anderen Diener und Dienerinnen bis herab zum Küchenjungen. Bei solchen Katastrophen – Kriegs-, Feuer- oder Wassernot – da fallen alle gesellschaftlichen Schranken, da laufen alle Bedrohten zusammen. Viel mehr als vor dem Gesetze, mehr noch als vor dem Tode – der in seinen Bestattungsceremonien solche Standesunterschiede kennt – fühlen sich Alle gleich vor der Gefahr. „C’est le bombardement – c’est le bombardement!“ Jeder, der zu uns in das Zimmer herbeigeeilt kam, stieß diesen selben Ruf aus.

Es war entsetzlich – und dennoch, ich erinnere mich genau meiner Empfindung: ein gewisses bewunderndes Erschauern, eine Art Genugthuung, etwas so Gewaltiges zu erleben, mitten drin zu sein in dieser schicksalsschweren Begebenheit und vor der eigenen Lebensgefahr dabei nicht zu erbeben. Die Pulse schlugen mir, ich fühlte etwas wie – wie soll ich’s nennen? – Stolz des Mutes.


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Empfohlene Zitierweise:
Bertha von Suttner: Die Waffen nieder!. E. Pierson’s Verlag, Dresden/Leipzig 1899, Band 2, Seite 286. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Bertha_von_Suttner_%E2%80%93_Die_Waffen_nieder!_(Band_2).djvu/291&oldid=- (Version vom 31.7.2018)