sich nicht abhalten: die Deutschen sind schon vor den Thoren von Paris. Die Abtretung Elsaß-Lothringens wird offiziell verlangt. Dagegen erhebt sich der bekannte Ausspruch: „Keinen Zoll unseres Territoriums – keinen Stein unserer Festungen“ – (pas un pouce – pas une pierre).
Ja, ja – tausend Leben – nur keinen Zoll Erde. Das ist der Grundgedanke des patriotischen Geistes. „Man will uns demütigen,“ riefen die französischen Patrioten, „eher wird sich das erbitterte Paris unter seinen Trümmern begraben.“
Fort, fort!![WS 1] entscheiden wir jetzt. Wozu ohne Notwendigkeit in einer belagerten fremden Stadt verbleiben, wozu unter Leuten leben, die von keinen anderen als Haß- und Rachegedanken erfüllt sind, die uns mit scheelen Blicken und oft mit geballten Fäusten betrachten, wenn sie uns deutsch reden hören? Freilich, ohne Schwierigkeiten konnten wir jetzt nicht mehr aus Paris, aus Frankreich hinaus; man hatte überall Gefechtsgebiete zu passieren, der Eisenbahnverkehr war für Privatreisende häufig verschlossen; unseren Neubau im Stiche lassen, war auch nicht angenehm, aber gleichviel: unseres Bleibens war nicht mehr. – Eigentlich waren wir schon viel zu lange dageblieben; die Erregungen die ich in letzter Zeit durchgemacht, hatten mich so stark erschüttert, daß meine Nerven darunter litten. Ich wurde häufig von Schüttelfrost und ein paarmal auch von Weinkrämpfen befallen.
Schon waren unsere Koffer verpackt und Alles zur Abfahrt bereit, als ich wieder einen Anfall bekam, diesmal
Anmerkungen (Wikisource)
- ↑ Vorlage: !.
Bertha von Suttner: Die Waffen nieder!. E. Pierson’s Verlag, Dresden/Leipzig 1899, Band 2, Seite 280. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Bertha_von_Suttner_%E2%80%93_Die_Waffen_nieder!_(Band_2).djvu/285&oldid=- (Version vom 31.7.2018)