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„O Monsieur, o Madame – welches Glück, welche große Nachricht!“ Mit diesen Worte stürzten eines Tages Friedrichs Kammerdiener und hinter ihm der Koch in unser Zimmer. Es war am Tage von Wörth.

„Was gibt’s?“

„An der Börse ist eine Depesche angeschlagen: wir haben gesiegt. Die Armee des Königs von Preußen ist so gut wie vernichtet … Die Stadt schmückt sich mit dreifarbigen Fahnen – es soll heute Abend illuminiert werden.“

Im Laufe des Nachmittags stellt sich jedoch heraus, daß die Nachricht eine falsche – ein Börsenmanöver – war. Ollivier hält von seinem Balkon aus eine Ansprache an die Menge.

Nun – desto besser. Wenigstens würde man nicht beleuchten müssen. Diese Freudenkundgebungen anläßlich „vernichteter Armeen“ – d. h. anläßlich zahlloser zerrissener Leben und gebrochener Herzen – das hätte in mir auch wieder den Flaubertschen Wunsch erweckt: „Ach wär’ ich doch bei den Beduinen!“

Am 7. August Unglücksbotschaft. Der Kaiser eilt aus St. Cloud nach dem Kriegsschauplatz. Der Feind ist ins Land gedrungen. Die Blätter können ihrer Entrüstung über die „Invasion“ nicht heftig genug Ausdruck geben. Der Ruf „à Berlin!“ – däuchte mir – bedeutete doch auch beabsichtigten Einfall – doch daran war nichts entrüstendes; – daß aber die östlichen Barbaren in das schöne, gottgeliebte Frankreich

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Bertha von Suttner: Die Waffen nieder!. E. Pierson’s Verlag, Dresden/Leipzig 1899, Band 2, Seite 263. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Bertha_von_Suttner_%E2%80%93_Die_Waffen_nieder!_(Band_2).djvu/268&oldid=- (Version vom 31.7.2018)