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welchen der Friedensplan Heinrichs IV. mit allen Einzelheiten verzeichnet stand. Davon wollten wir dem Kaiser der Franzosen eine Abschrift zukommen lassen; zugleich würden wir versuchen, durch unsere Verbindungen in Österreich und Preußen diese beiden Regierungen auf die Vorschläge der französischen Regierung vorzubereiten; ich konnte dies durch Minister Allerdings bewerkstelligen, und Friedrich besaß in Berlin einen Verwandten, der in einflußreicher politischer Stellung und bei Hofe sehr gut angeschrieben war.

Im Dezember, als wir nach Paris übersiedeln wollten, wurden wir jedoch daran gehindert. Unser Schatz – unsere kleine Sylvia erkrankte. Das waren bange Stunden! … Natürlich traten da Napolen III. und Heinrich IV. in den Hintergrund: unser Kind im Sterben!

Aber es starb nicht. Nach zwei Wochen war alle Gefahr vorbei. Nur untersagte uns der Arzt, mit der Kleinen während der ärgsten Winterkälte zu reisen. Wir verschoben demnach unsere Abfahrt auf den Monat März.

Diese Krankheit und diese Genesung – die Gefahr und die Rettung –, wie hatten die unsere Herzen erschüttert und dieselben – ich hätte dies nicht mehr für möglich gehalten – einander wieder näher gebracht! Gemeinschaftliches Zittern vor einem gräßlichen Unglück, welches man besonders wegen der Verzweiflung des andern fürchtet, und gemeinschaftlich geweinte Freudenthränen, wenn dieses Unglück abgewendet, das vermag gar mächtig zwei Seelen in eine zu verschmelzen.

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Bertha von Suttner: Die Waffen nieder!. E. Pierson’s Verlag, Dresden/Leipzig 1899, Band 2, Seite 234. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Bertha_von_Suttner_%E2%80%93_Die_Waffen_nieder!_(Band_2).djvu/239&oldid=- (Version vom 31.7.2018)