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mit dem Schachspiel – auch die Politik ist ein solches, Excellenz, und das sind gar schwache Spieler, welche nicht weiter denken als einen Zug, und sich schon freuen, wenn sie sich so gestellt haben, daß sie einen Bauer bedrohen. Ich will den Gedanken, der sich unablässig steigernden Wehrmacht und der Verallgemeinerung der Dienstpflicht sogar noch weiter ausspinnen, bis zu der äußersten Grenze – bis zu jener nämlich, wo das Maß übergeht. Wie dann, wenn, nachdem die größten Massen und die äußersten Altersgrenzen erreicht sind, es einer Nation einfiele, auch Regimenter von Frauen aufzustellen? Die Anderen müßten es nachahmen. Oder Kinderbataillone? Die Anderen müßten es nachahmen. Und in der Bewaffnung – in den Zerstörungsmitteln – wo wäre da die Grenze? O dieses wilde, blinde In-den-Abgrundrennen!“

„Beruhigen Sie sich, lieber Tilling … Sie sind ein rechter Phantast. Sagen Sie mir ein Mittel, den Krieg abzuschaffen, so wäre es allerdings ganz gut. Nachdem aber das nicht möglich ist, so muß doch jede Nation trachten, sich darauf so gut als möglich vorzubereiten, um sich in dem unausweichlichen Kampf ums Dasein (so heißt das Schlagwort des jetzt so modernen Darwin[WS 1], nicht wahr?) die größte Gewinnchance zu sichern.“

Wenn ich die Mittel, Kriege aufzuheben, vorschlagen wollte, so würden Sie mich noch einen ärgeren Phantasten schelten, einen sentimentalen, von ‚Humanitätsschwindel‘ (so heißt doch das beliebte Schlagwort der Kriegspartei?) angekränkelten Träumer!“ …

Anmerkungen (Wikisource)

Empfohlene Zitierweise:
Bertha von Suttner: Die Waffen nieder!. E. Pierson’s Verlag, Dresden/Leipzig 1899, Band 2, Seite 203. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Bertha_von_Suttner_%E2%80%93_Die_Waffen_nieder!_(Band_2).djvu/208&oldid=- (Version vom 31.7.2018)