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nahte, holte sich fast sicher den Tod – und nicht nur sich – er gab ihn dann wieder den Anderen weiter. – Ach, so ein Haus, in welches die Seuche eingezogen, das ist, als wäre es von Räubern umzingelt, oder als stände es in Flammen – überall, an allen Ecken und Enden – auf jedem Schritt und Tritt – grinst der Tod. – –

„Hole augenblicklich den Arzt,“ befahl mein Vater zunächst. „Und ihr, Kinder, beschleunigt eure Abfahrt“ …

„Der Herr Doktor ist seit einer Stunde nach der Stadt zurückgefahren,“ antwortete der Diener auf meines Vaters Weisung.

„Weh … mir wird übel!“ kam es jetzt von Lilli, welche bis in die Lippen erbleichte und sich an eine Sessellehne anklammerte.

Wir sprangen ihr bei:

„Was hast Du? … Sei nicht thöricht … das ist die Angst …“

Aber es war nicht die Angst, es war – kein Zweifel: wir mußten die Unglückliche auf ihr Zimmer bringen, wo sie sogleich von heftigen Erbrechungen und den übrigen Symptomen ergriffen wurde – es war an diesem Tage der zweite Cholera-Fall im Schlosse.

Entsetzlich war es anzusehen, was die arme Schwester litt. Und kein Doktor da! Friedrich war der Einzige, der, so gut es ging, das Amt eines Solchen versah. Er ordnete das Nötige an: warme Umschläge. Senfteig auf den Magen und an die Beine – Eisstückchen – Champagner. Nichts half. Diese für leichte Choleraanfälle

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Bertha von Suttner: Die Waffen nieder!. E. Pierson’s Verlag, Dresden/Leipzig 1899, Band 2, Seite 152. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Bertha_von_Suttner_%E2%80%93_Die_Waffen_nieder!_(Band_2).djvu/157&oldid=- (Version vom 31.7.2018)