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aller Familienverbindung – das Recht vor, nichts so sehr zu wünschen, als einen kommenden Krieg, in welchem Österreich die jetzige Überrumpelung tüchtig heimzahlt. Die politische Frage ist von der persönlichen ganz zu trennen. Mein Sohn wird einst – Gott walte – daß ich’s erlebe – gegen das Land Preußen zu Felde ziehen; ich selbst, wenn ich nicht zu alt wäre und wenn mein Kaiser mich dazu beriefe, übernähme gleich ein Kommando, um Wilhelm I. und besonders, um Ihren arroganten Bismarck[WS 1] zu bekriegen. Dies verschlägt nicht, daß ich die militärischen Tugenden der preußischen Armee und die strategische Kunst ihrer Führer anerkenne und daß ich es ganz natürlich finden würde, wenn Sie im nächsten Feldzug, an der Spitze eines Bataillons, unsere Hauptstadt erstürmen wollten und das Haus anzünden ließen, in welchem Ihr Schwiegervater wohnt - kurz –“

„Kurz, die Konfusion der Gefühle ist eine heillose,“ unterbrach ich einmal eine solche Rhapsodie – „die Widersprüche und Gegensätze verschlingen einander darin wie die Infusorien in einem faulenden Wassertropfen … So geht es immer, wenn widerstreitende Begriffe zusammengepfercht werden. Ein Ganzes hassen und seine Teile lieben; – als Mensch so und als Landesangehöriger so denken wollen – das geht nicht: entweder – oder. Da lobe ich mir den Botokudenhäuptling: der empfindet für die Anhänger eines anderen Stammes – von denen er nicht einmal weiß, daß sie „Individuen“ sind – weiter nichts, als den Wunsch, sie zu skalpieren.“

Anmerkungen (Wikisource)

Empfohlene Zitierweise:
Bertha von Suttner: Die Waffen nieder!. E. Pierson’s Verlag, Dresden/Leipzig 1899, Band 2, Seite 145. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Bertha_von_Suttner_%E2%80%93_Die_Waffen_nieder!_(Band_2).djvu/150&oldid=- (Version vom 31.7.2018)