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wurden von den nachstürmenden Pferden völlig zerstampft. Wagen fielen um und zerdrückten die sich dazwischen drängenden Fußgänger. Wir wurden vom Verbandplatze, der plötzlich verschwand, auseinandergeworfen. Man rief uns zu ‚Rettet euch‘. Inmitten dieses Geschreies hörte man noch den Donner der Kanonen und Granatsplitter fielen in unsere Massen. So wurden wir von der Menge fortgedrückt, ohne zu wissen, wohin. Ich hatte mit dem Leben abgeschlossen. Meine alte Mutter … meine heißgeliebte Braut, lebt wohl! … – Plötzlich hatten wir Wasser vor uns; rechts einen Eisenbahndamm, links einen Hohlweg, vollgestopft mit schwerfälligen Requisitions- und Verwundetenwagen, und hinter uns noch eine unabsehbare Reihe von Reitern. Wir wateten durch das Wasser. Jetzt kam Befehl, die Stränge der Pferde abzuschneiden, die Pferde zu retten und die Wagen zurückzulassen. Auch die Wagen mit den Verwundeten? Ja – auch die. Wir Fußgänger waren der Verzweiflung nahe; wir wateten wiederholt bis über die Knie im Wasser, in der Angst, jeden Augenblick niedergestoßen zu werden und zu ertrinken. Endlich gelangten wir in einen Bahnhof, der wieder ganz verrammelt war. Viele durchbrachen die Verrammlung, die anderen sprangen darüber hinweg – ich lief mit Tausenden Infanteristen hinterher. Jetzt kamen wir zu einem Fluß – durchwateten ihn; dann sprangen wir über Palissaden, gingen abermals bis an den Hals über einen zweiten Fluß, kletterten über Anhöhen hinauf, sprangen über gefällte Bäume und

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Bertha von Suttner: Die Waffen nieder!. E. Pierson’s Verlag, Dresden/Leipzig 1899, Band 2, Seite 113. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Bertha_von_Suttner_%E2%80%93_Die_Waffen_nieder!_(Band_2).djvu/118&oldid=- (Version vom 31.7.2018)