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die wir ihnen bringen! Aber es wird zu wenig – zu wenig sein!“

„Und zu wenig auch unsere ärztliche Hilfe“, versetzte Doktor Bresser. „Wir müßten unserer Hundert sein, um das Erforderliche thun zu können. Es fehlt an Instrumenten und Medikamenten – und hälfen uns auch diese? Die Überfüllung dieser Ortschaften ist derart, daß der Ausbruch gefährlicher Epidemien droht. Die erste Sorge ist stets die, so viel Verwundete als möglich wegzubefördern, aber ihr Zustand ist zumeist ein so jammervoller, daß kein Gewissen den Transport auf sich nehmen kann … sie fortschaffen heißt, sie töten; sie dortlassen, heißt den Hospitalbrand herbeiführen – eine schwere Alternative! Was ich in diesen Tagen – seit der Schlacht von Königgrätz, Schauriges und Trauriges gesehen, das übersteigt alle Begriffe. Sie müssen sich auf das Schlimmste gefaßt machen, Frau Simon.“

„Ich habe langjährige Erfahrung und Mut. Je größer das Elend, desto mehr steigt meine Willenskraft.“

„Ich weiß. Dieser Ruf ist Ihnen vorausgegangen. Ich hingegen, wenn ich so viel Elend sehe, fühle allen Mut sinken und es stockt mir das Herz. Hunderte – ja tausende von Hilfsbedürftigen um Hilfe flehen hören und nicht helfen können – es ist gräßlich! In all diesen um das Schlachtfeld eiligst errichteten Ambulancen fehlte es an Erquickungsmitteln; vor allem: kein Wasser. Die meisten vorhandenen Brunnen sind von den Bewohnern unbrauchbar gemacht worden …

Empfohlene Zitierweise:
Bertha von Suttner: Die Waffen nieder!. E. Pierson’s Verlag, Dresden/Leipzig 1899, Band 2, Seite 78. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Bertha_von_Suttner_%E2%80%93_Die_Waffen_nieder!_(Band_2).djvu/083&oldid=- (Version vom 31.7.2018)