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in einer Originalkorrespondenz unterm 24. Juni schreibt. Das sind doch gute Nachrichten:

„In preußisch Schlesien ist die Rinderpest ausgebrochen und wie man vernimmt in äußerst bedrohlicher Art –“

„Rinderpest“ – bedrohliche Art“ – „erfreuliche Nachrichten“ sagte ich mit leisem Kopfschütteln. „Hübsche Dinge, über welche man zu Kriegszeiten Vergnügen haben soll … Es ist nur gut, daß schwarzgelbe Schlagbäume an der Grenze stehen – da kann die Pest nicht herüber“ …

Aber mein Vater hörte nicht und las das erfreuliche weiter:

„Unter den preußischen Truppen aus Neiße herrscht das Fieber. Das ungesunde Sumpfland, die schlechte Verpflegung und die miserable Unterkunft der in den umliegenden Ortschaften aufgehäuften Truppen mußten solche Erscheinungen zur Folge haben. Von der Verpflegung der preußischen Soldaten macht sich der Österreicher keinen Begriff. Die Junker glauben dem „Volk“ eben Alles bieten zu können. Sechs Lot Schweinefleisch für den Mann, der an die forcierten Märsche und sonstigen Strapazen nicht gewöhnt worden, der Alles, nur kein abgehärteter Soldat ist.“

„Die Blätter sind überhaupt voll prächtiger Nachrichten. – Vor Allem die Berichte vom glorreichen Custozza-Tage – Du solltest Dir diese Zeitungen aufheben, Martha.“

Und ich habe sie aufgehoben. Das sollte man immer thun; und wenn ein neuer Völkerzwist heranzieht, dann lese man nicht die neuesten Zeitungen, sondern die, welche von vorigem Kriege datieren, und man wird sehen, was all den Prophezeiungen und

Empfohlene Zitierweise:
Bertha von Suttner: Die Waffen nieder!. E. Pierson’s Verlag, Dresden/Leipzig 1899, Band 2, Seite 13. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Bertha_von_Suttner_%E2%80%93_Die_Waffen_nieder!_(Band_2).djvu/018&oldid=- (Version vom 31.7.2018)