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finden würde. Damit sollte der erste Teil seiner Sorge „nichts zu thun, nichts zu sein und nichts zu haben“, schon beseitigt werden. Für das Sein und Haben würde auch Abhilfe geschaffen:

„Sein: k. k. Oberst a. D. und ein glücklicher Mensch – ist das nicht genug?“ fragte ich. Und haben: Du hast uns – mich und Rudi und – – die Kommenden … ist das nicht auch genug?“

Er schloß mich lachend in die Arme.

Meinem Vater und den Anderen wollten wir von unseren Plänen vorläufig noch nichts mitteilen. Jedenfalls würden jene Einwände erheben, Ratschläge erteilen, Rügen aussprechen – und das war jetzt noch überflüssig. Später würden wir uns über derlei hinauszusetzen wissen; denn wenn sich zwei alles in allem sind, prallt jede fremde Meinung wirkungslos von ihnen ab. Diese gewonnene Sicherheit für die Zukunft erhöhte noch den Genuß der Gegenwart, welche sich ohnehin von der Folie der durchgemachten schweren Vergangenheit so vorteilhaft abhob … ich kann es nur wiederholen: es war eine schöne Zeit.

Mein Sohn Rudolf, nunmehr ein siebenjähriger kleiner Mann, fing jetzt an lesen und schreiben zu lernen, und seine Lehrerin – war ich. Ich hätte keiner „Bonne“ die Freude gegönnt – was ihr übrigens vermutlich gar keine gewesen wäre – diese kleine Seele langsam sich entfalten zu sehen und derselben die ersten Überraschungen des Wissens beizubringen. Oftmals war der Kleine unser Begleiter auf unseren Spaziergängen und wir wurden nicht

Empfohlene Zitierweise:
Bertha von Suttner: Die Waffen nieder!. E. Pierson’s Verlag, Dresden/Leipzig 1899, Band 1, Seite 247. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Bertha_von_Suttner_%E2%80%93_Die_Waffen_nieder!_(Band_1).djvu/252&oldid=- (Version vom 31.7.2018)