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der Verzückung der Liebe süße Thränen vergossen – wie? – ich hätte unter dem Hieb der Todessense aufgeschrieen – wie könntest Du Dich zu solcher Sinnlichkeit, wie dürfte ich zu solcher Feigheit mich bekennen?“

„Und hast Du geschrieen – hast Du gezittert, Friedrich? Mir kannst Du es sagen. Ich verschweige Dir auch die Geheimnisse meiner Liebesfreuden nicht, so magst Du –“

„Dir das Todesbangen eingestehen, das uns Soldaten auf der Wahlstatt erfaßt? Wie wäre es denn anders möglich? Die Phrase und die Dichtung lügt darüber hinweg – die durch Phrase und Dichtung künstlich angefachte Begeisterung vermag sogar den Naturtrieb der Selbsterhaltung momentan zu überwinden – aber nur momentan … Bei den Rohen kann auch mitunter Mord- und Zerstörungslust die Angst um das eigene Leben verscheuchen; bei den Ehrenfesten wird der Stolz vermögen, die äußere Kundgebung dieser Angst zu unterdrücken … Aber wie viele habe ich stöhnen und wimmern gehört, von den armen jungen Burschen – welche verzweifelnde Blicke, welch todesfurcht-verzerrte Gesichter hab’ ich gesehen – welche wilde Klagen und Flüche und flehendes Bitten vernommen!“

„Und das hat Dir weh gethan, Du mein Guter, Milder?“

„Oft zum Aufschreien weh, Martha. Und doch weniger, als es meiner Mitleidsfähigkeit eigentlich entspräche … Man sollte glauben, wenn man beim Anblick

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Bertha von Suttner: Die Waffen nieder!. E. Pierson’s Verlag, Dresden/Leipzig 1899, Band 1, Seite 244. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Bertha_von_Suttner_%E2%80%93_Die_Waffen_nieder!_(Band_1).djvu/249&oldid=- (Version vom 31.7.2018)