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ich jederzeit die lügenhafte Phrase hasse, – in diesem Augenblick aber – wo ich dem Tode so nahe bin; und wo ich zu Dir spreche, die Du vielleicht auch im Sterben liegst – es mich doppelt drängt, zu sprechen, wie es mir ums Herz ist. Mögen tausend Andere auch anders denken, oder doch anders zu sprechen sich verpflichtet dünken, ich will, ich muß es noch einmal gesagt haben, eh’ ich dem Krieg zum Opfer falle: ich hasse den Krieg. Würde nur jeder, der das Gleiche fühlt, es laut zu verkünden wagen – welch ein dröhnender Protest schrie da zum Himmel auf! Alles jetzt erschallende Hurrah samt dem begleitenden Kanonendonner würde dann durch den Schlachtruf der nach Menschlichkeit lechzenden Menschheit übertönt, durch das siegesgewisse: „Krieg dem Kriege!“

½ 4 Uhr früh.

„Obiges schrieb ich gestern nachts. Dann habe ich mich auf einen Strohsack gelegt und ein paar Stunden geschlafen. In einer halben Stunde wird aufgebrochen, und dies kann ich noch der Feldpost übergeben. Alles ist schon wach und rüstet zum Abmarsch. Die armen Leute: wenig Ruhe haben sie gefunden, nach der gestern vollbrachten – wenig Kräftigung zu der heute zu vollbringenden Blutarbeit … Vorhin habe ich noch einen Rundgang durch unser inprovisiertes Lazareth gemacht, welches hier zurückbleibt. Da sah ich unter den Verwundeten und Sterbenden ein paar, denen ich es gern so gemacht hätte, wie dem brennenden Pferde: ihnen

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Bertha von Suttner: Die Waffen nieder!. Dresden/Leipzig: E. Pierson’s Verlag, 1899, Band 1, Seite 226. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Bertha_von_Suttner_%E2%80%93_Die_Waffen_nieder!_(Band_1).djvu/231&oldid=- (Version vom 31.7.2018)