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ist eine häufige Erscheinung. Manche, die drüben geblieben, ob tot, oder verletzt, oder auch unverletzt, werden wir ganz zurücklassen müssen; diejenigen nämlich, welche unter den Trümmern der eingestürzten Häuser liegen. Die können dann hier, wenn sie tot sind, langsam vermodern; wenn verwundet – langsam verbluten, und wenn unversehrt – langsam verhungern. Und wir – hurrah! – können weiterziehen, in unseren frischen, fröhlichen Krieg …

Der nächste Zusammenstoß wird wohl eine Feldschlacht abgeben. Allem Anschein nach werden sich zwei große Armeekorps gegenüberstehen. Dann kann die Zahl der Toten und Verwundeten leicht in die Zehntausend gehen; denn wenn die Kanonen ihres vernichtungspeienden Amtes walten, so werden beiderseitig die vorderen Reihen schnell weggefegt. Das ist ja eine wunderschöne Einrichtung. Aber noch besser wird es sein, wenn einst die Schießtechnik so weit vorgeschritten ist, daß jede Armee ein Geschoß abfeuern kann, welches die ganze feindliche Armee mit einem Schlag zertrümmert. Vielleicht würde so das Kriegsführen überhaupt unterbleiben. Der Gewalt könnte dann – wenn zwischen zwei Streitenden die Allgewalt eine gleich große wäre – nicht mehr die Rechtsentscheidung überantwortet werden.

Warum schreibe ich Dir dies alles? Warum breche ich nicht, wie es einem Kriegsmann ziemt, in begeisterte Lobeshymnen auf das Kriegshandwerk aus? Warum? Weil ich nach Wahrheit – und nach rückhaltloser Äußerung derselben – dürste; weil

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Bertha von Suttner: Die Waffen nieder!. Dresden/Leipzig: E. Pierson’s Verlag, 1899, Band 1, Seite 225. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Bertha_von_Suttner_%E2%80%93_Die_Waffen_nieder!_(Band_1).djvu/230&oldid=- (Version vom 31.7.2018)