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Schmerz, den man sich vorstellen kann, wand und krümmte meinen Leib und dabei war das Seelenweh doch noch entsetzlicher, daß er „jetzt, jetzt fort mußte“ und daß er darüber so unglücklich war …

Bald kamen die Gerufenen herbei und machten sich um mich zu schaffen. Zu gleicher Zeit mußte Friedrich die letzte Vorbereitung zum Abmarsch treffen. Nachdem er damit fertig geworden:

„Doktor, Doktor,“ rief er, den Arzt bei beiden Händen fassend, „nicht wahr – Sie versprechen mir – Sie bringen sie durch? Und Sie telegraphieren mir heute noch dort- und dahin? Er nannte die Stationen, welche er auf der Reise berühren sollte. „Und wenn eine Gefahr wäre … Ach, was hilft’s? unterbrach er sich selber – „wenn auch die Gefahr die äußerste wäre, könnte ich denn zurück?“

„Es ist hart, Herr Baron,“ bestätigte der Arzt. „Aber seien Sie unbesorgt – die Patientin ist jung und kräftig … heut’ abend ist alles überstanden und Sie erhalten beruhigende Depeschen.“

„Ja, Sie werden mir auf jeden Fall günstig berichten, da ja das Gegenteil nichts nützen könnte … Ich will aber die Wahrheit! Hören Sie, Doktor, ich verlange Ihren heiligsten Ehreneid darauf: die ganze Wahrheit! Nur unter dieser Voraussetzung kann eine beruhigende Nachricht mich wirklich beruhigen – sonst halte ich alles für Lüge. Also schwören Sie.“

Der Arzt leistete das verlangte Versprechen.

„O, mein armer, armer Mann“ – schnitt es mir

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Bertha von Suttner: Die Waffen nieder!. Dresden/Leipzig: E. Pierson’s Verlag, 1899, Band 1, Seite 216. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Bertha_von_Suttner_%E2%80%93_Die_Waffen_nieder!_(Band_1).djvu/221&oldid=- (Version vom 31.7.2018)