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„Und was hatten Sie noch für andere Gründe?“ unterbrach ich.

„Die Angst, daß meine Leidenschaft zunehme, daß ich sie nicht länger würde verhehlen können – daß ich mich lächerlich machte und unglücklich zugleich –“

„Sind Sie unglücklich heute?“

„O Martha!“ … Ich lebe seit gestern in einem solchen Taumel der Gefühle, daß ich fast bewußtlos bin. Aber nicht ohne Angst – wie wenn man gar zu süß träumt – daß ich plötzlich wieder zu einer schmerzlichen Wirklichkeit erweckt werde. Im Grunde ist ja meine Liebe doch aussichtslos … Was kann ich Ihnen bieten? Heute lächelt mir Ihre Huld und erhebt mich in den siebenten Himmel … Morgen – oder etwas später – werden Sie mir die unverdiente Huld wieder entziehen und mich in einen Abgrund der Verzweiflung stürzen … Ich kenne mich selbst nicht mehr: wie hyperbolisch ich da rede – der ich sonst ein ruhiger, besonnener Mensch, ein Feind aller Übertreibungen bin … Aber Ihnen gegenüber kommt mir nichts mehr übertrieben vor: in Ihrer Macht liegt es, mich selig und elend zu machen“ …

„Sprechen wir auch von meinen Zweifeln: die Prinzessin –“

„O, ist dieser Klatsch Ihnen auch zu Ohren gekommen? Nichts – nichts ist daran.“

„Natürlich, Sie leugnen. Das ist Ihre Pflicht –“

„Die betreffende Dame, deren Herz jetzt bekanntermaßen in der Burg gefesselt ist – auf wie lang? denn dieses Herz verschenkt sich häufig – die Dame würde

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Bertha von Suttner: Die Waffen nieder!. Dresden/Leipzig: E. Pierson’s Verlag, 1899, Band 1, Seite 158. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Bertha_von_Suttner_%E2%80%93_Die_Waffen_nieder!_(Band_1).djvu/163&oldid=- (Version vom 31.7.2018)