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die Abwesenheit der höchsten Übelthat, – er ist, wie Sie selber sagten, der einzige Zustand, in welchem die Interessen der Bevölkerung gefördert werden können, und Sie wollten einem ganzen großen Bruchteil dieser Bevölkerung – der Armee – das Recht zuerkennen, den gedeihlichen Zustand wegzuwünschen und den verderblichen zu ersehnen? Diesen „berechtigten“ Wunsch großziehen, bis er zur Forderung anwächst, und dann vielleicht sogar erfüllen? Krieg führen, damit die Armee doch beschäftigt und befriedigt werde – Häuser anzünden, damit die Löschmannschaft sich bewähren und Lob ernten könne?“

„Ihr Vergleich hinkt, lieber Oberstlieutenant,“ entgegnete mein Vater, indem er gegen seine Gewohnheit Tilling mit seinem militärischen Titel ansprach, vielleicht um ihn zu ermahnen, daß seine Gesinnungen mit seiner Charge nicht übereinstimmten. – „Feuersbrünste bringen nur Schaden, während Kriege dem Lande Macht und Größe zuführen können. Wie anders haben sich denn die Staaten gebildet und ausgebreitet, als durch siegreiche Feldzüge? Der persönliche Ehrgeiz ist wohl nicht das einzige, was dem Soldaten Freude am Kriege macht, vor allem ist es der nationale, der vaterländische Stolz, der da seine köstliche Nahrung findet; – mit einem Wort, der Patriotismus –“

„Nämlich die Liebe zur Heimat!“ fiel Tilling ein. „Ich begreife wirklich nicht, warum gerade wir Militärs machen, als hätten wir dieses, den meisten Menschen natürliche Gefühl, allein in Pacht. Jeder liebt die Scholle, auf der er aufgewachsen; jeder wünscht die

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Bertha von Suttner: Die Waffen nieder!. Dresden/Leipzig: E. Pierson’s Verlag, 1899, Band 1, Seite 143. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Bertha_von_Suttner_%E2%80%93_Die_Waffen_nieder!_(Band_1).djvu/148&oldid=- (Version vom 31.7.2018)