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zu alt für Dich … Wie alt wäre jetzt der arme Arno? … Das war doch gar zu traurig damals … den Augenblick werde ich nie vergessen, da Du mir meines Bruders Brief vorgelesen … Ja, es ist doch eine schlimme Einrichtung, der Krieg … Für manche – für andere ist er eine wunderschöne Einrichtung: mein Mann wünscht sich nichts sehnlicher, als daß es bald wieder zu etwas käme; er möchte sich so gern auszeichnen. Ich begreife dies – wenn ich ein Soldat wäre, würde ich mir auch wünschen, eine Großthat machen zu können, oder doch in der Karriere vorwärts zu kommen –“

„Oder verkrüppelt oder totgeschossen zu werden?“

[WS 1]„Daran dächt’ ich nie. Daran soll man nicht denken – und es trifft ja doch nur die, denen es bestimmt ist. – So war es Deine Bestimmung, Herz eine junge Wittwe zu werden.“

„Darum mußte der Krieg mit Italien ausbrechen?“

„Und wenn es meine Bestimmung ist, die Frau eines verhältnismäßig jungen Generals zu sein –“

„So muß es nächstens zu einem Völkerkonflikt kommen, damit Griesbach schnell avancieren könne? Du zeichnest der Weltordnung einen sehr einfachen Lauf vor. – Was wolltest Du mir mit Bezug auf Lilli erzählen?“

„Daß Euer Vetter Konrad für sie schwärmt. Ich vermute, er wird nächstens um sie anhalten.“

„Das bezweifle ich. Konrad Althaus ist ein viel zu flatterhafter und toller Bursch’, um ans Heiraten zu denken.“

Anmerkungen (Wikisource)

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Empfohlene Zitierweise:
Bertha von Suttner: Die Waffen nieder!. Dresden/Leipzig: E. Pierson’s Verlag, 1899, Band 1, Seite 116. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Bertha_von_Suttner_%E2%80%93_Die_Waffen_nieder!_(Band_1).djvu/121&oldid=- (Version vom 31.7.2018)