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die Kour … doch das erzähle ich später. Was Du da für ein hübsches Kleid hast – von der Francine, nicht wahr? Das habe ich gleich erkannt – sie hat doch ein eigentümliches Cachet … Und der Hut von Gindreau? Steht Dir allerliebst … Er macht jetzt auch Kostüme, nicht nur Hüte … auch mit ungeheurem Geschmack. Gestern Abend bei Dietrichstein – warum bist Du nicht gekommen? – hatte die Nini Chotek eine Gindreausche Toilette an und sah beinahe hübsch aus …“

So ging es eine Zeit lang fort und ich antwortete im selben Tone. Nachdem ich das Gespräch geschickt auf die in der „Welt“ kursierenden Klatschereien gelenkt, stellte ich in möglichst unbefangener Weise die Frage:

„Hast Du auch gehört, daß Prinzessin *** ein Verhältnis mit – mit einem gewissen Baron Tilling haben soll?“

„Ich habe so etwas gehört – aber jedenfalls ist das de l’histoire ancienne. Heute ist es eine allbekannte Sache, daß die Prinzessin für einen Burgschauspieler schwärmt. Interessierst Du Dich etwa für diesen Baron Tilling? Du wirst rot? Da hilft kein verneinendes Kopfschütteln – beichte lieber! Es ist ohnedies unerhört, daß Du so lang kalt und fühllos bleibst … es wäre mir eine wahre Genugthuung, Dich einmal verliebt zu wissen … Freilich, eine Partie für Dich wäre Tilling nicht – da hast Du glänzendere Bewerber – er soll gar nichts haben. Nun, Du bist selber reich genug – aber er ist auch

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Bertha von Suttner: Die Waffen nieder!. Dresden/Leipzig: E. Pierson’s Verlag, 1899, Band 1, Seite 115. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Bertha_von_Suttner_%E2%80%93_Die_Waffen_nieder!_(Band_1).djvu/120&oldid=- (Version vom 31.7.2018)