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Ton angeschlagen, der in meinem Gemüte eine gewisse Saite vibrieren gemacht – ohne Umschweife, Sie verabscheuen den Krieg?“

Tillings Gesicht verfinsterte sich:

„Verzeihen Sie, Gräfin,“ sagte er, „wenn ich Ihnen über diesen Gegenstand nicht Rede stehe. Auch bedauere ich, mich nicht länger aufhalten zu können – ich werde erwartet.“

Jetzt nahm mein Gesicht einen kalten Ausdruck an: vermutlich erwartete ihn die Prinzessin – und der Gedanke war mir unangenehm.

„Da will ich Sie nicht zurückhalten, Herr Oberstlieutenant,“ entgegnete ich kalt.

Ohne nur die Erlaubnis zu erbitten, wiederkommen zu dürfen, verbeugte er sich und ging.


* * *


Der Fasching war zu Ende. Rosa und Lilli, meine Schwestern, hatten sich „ungeheuer amüsiert“. Jede verzeichnete ein halb Dutzend Eroberungen; dennoch befand sich keine wünschenswerte Partie darunter und der „Rechte“ war für keine erschienen. Desto besser: sie wollten gern noch ein paar Mädchenjahre genießen, ehe sie ins Ehejoch traten.

Und ich? In den roten Heften stehen meine Faschingseindrücke folgendermaßen notiert:

„Ich bin froh, daß die Tanzerei vorüber ist. Es fing schon an, eintönig zu werden. Immer dieselben

Empfohlene Zitierweise:
Bertha von Suttner: Die Waffen nieder!. Dresden/Leipzig: E. Pierson’s Verlag, 1899, Band 1, Seite 87. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Bertha_von_Suttner_%E2%80%93_Die_Waffen_nieder!_(Band_1).djvu/092&oldid=- (Version vom 31.7.2018)