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sein Zustand auch nur Ohnmacht und nicht der Tod gewesen wäre – es nicht zu befürchten stand, daß er wieder zu sich komme –“

„Zu befürchten?“ unterbrach ich weinend.

„Ja – denn wir mußten sie hilflos da liegen lassen: vor uns erklang wieder das mordgebietende „Hurra!“ und hinter uns stürmten berittene Scharen heran, welche über diese Sterbenden hinwegsetzen würden – glücklich der Bewußtlose! Sein Gesicht hatte einen ganz ruhigen, schmerzlosen Ausdruck – und als wir, nachdem der Kampf vorüber war, unsere Toten und Verwundeten auflasen, fand ich ihn auf derselben Stelle, in gleicher Lage und mit dem gleichen friedlichen Ausdruck. Das habe ich Ihnen sagen wollen, Gräfin. Freilich hätte ich das schon vor Jahren thun können und, da ich nicht mit Ihnen zusammentraf, an Sie schreiben – aber die Idee kam mir erst gestern, als mir meine Cousine sagte, sie erwarte unter ihren Gästen die schöne Witwe Arno Dotzkys. Verzeihen Sie, wenn ich schmerzliche Erinnerungen wachgerufen; ich glaube doch eine Pflicht erfüllt und Sie von peinlichen Zweifeln befreit zu haben.“

Er stand auf. Ich reichte ihm die Hand:

„Ich danke, Baron Tilling,“ sagte ich, meine Thränen trocknend. „Sie haben mir in der That ein wertvolles Geschenk gemacht: die Beruhigung, daß das Ende meines teueren Mannes frei von Schmerz und Qual war … Aber bleiben Sie noch ein wenig, ich bitte Sie … Ich wollte Sie noch sprechen hören … Vorhin, in Ihrer Ausdrucksweise, haben Sie einen

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Bertha von Suttner: Die Waffen nieder!. Dresden/Leipzig: E. Pierson’s Verlag, 1899, Band 1, Seite 86. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Bertha_von_Suttner_%E2%80%93_Die_Waffen_nieder!_(Band_1).djvu/091&oldid=- (Version vom 31.7.2018)