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von hunderten brennender Wachslichter umgeben und mit militärischen Emblemen – Fahnen, Waffen – geschmückt. Vom Chor herab klang das rührend gesungene Requiem, und die Anwesenden – meist schwarzgekleidete Frauen – weinten fast alle laut. Und jede weinte nicht nur um den Einen, den sie verloren, sondern um alle Anderen, die denselben Tod gefunden: sie hatten ja alle zusammen, die armen, tapferen Waffenbrüder, für uns Alle, das heißt für ihr Land, für die Ehre der Nation ihr junges Leben hingegeben. Und die lebenden Soldaten, die dieser Feier beiwohnten, – sämtliche in Wien zurückgebliebenen Generäle und Offiziere waren da, und mehrere Compagnien Mannschaft führten den Hintergrund – diese alle waren gewärtig und bereit, ihren gefallenen Kameraden zu folgen ohne Zaudern, ohne Murren, ohne Furcht … Ja, mit den Weihrauchwolken, mit dem Geläute und den Orgeltönen, mit den in einem gemeinsamen Schmerz vergossenen Thränen stieg da sicherlich ein wohlgefälliges Opfer zum Himmel auf und der Herr der Heerschaaren mußte seinen Segen träufeln auf jene, denen dieser Katafalk errichtet war …

So dachte ich damals. Wenigstens sind dies die Worte, mit welchen die roten Hefte die Trauerfeier beschreiben.

Ungefähr vierzehn Tage später als die Nachricht von der Niederlage bei Solferino, kam die Nachricht von der Unterzeichnung der Friedenspräliminarien in Villafranca. Mein Vater gab sich alle mögliche Mühe, mir zu erklären, daß es aus politischen Gründen

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Bertha von Suttner: Die Waffen nieder!. Dresden/Leipzig: E. Pierson’s Verlag, 1899, Band 1, Seite 61. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Bertha_von_Suttner_%E2%80%93_Die_Waffen_nieder!_(Band_1).djvu/066&oldid=- (Version vom 31.7.2018)