Seite:Bechstein Thüringische Volksmährchen 1823.pdf/89

Fertig. Dieser Text wurde zweimal anhand der Quelle korrekturgelesen. Die Schreibweise folgt dem Originaltext.

sich das erlaubt, so erlaubt mir, ihn zu züchtigen, ich bin auf Ritterehre nicht schuldig an seinem Vergehn.

Da stand der Landgraf und suchte vergebens nach Worten; der Gedanke, zu übereilt gesprochen zu haben, beschämte ihn, doch schnell faßte er sich wieder, und sprach mit ernster Stimme. Ihr liefert den Vogt gebunden auf Schloß Wartburg, wo Wir seine Strafe selbst über ihn verhängen wollen, und kommt noch einmal eine ähnliche Klage vor Unsre Ohren, so seyd Ihr verlustig Eures Lehngutes, so ruft der Herold durch Unsre Lande Euren Namen aus, und der Henker zerbricht Euer Wappenschild an der Gränzmarke. Ihr seyd entlassen. – Der Ritter ging; der Landgraf winkte wieder, und herein trat mit kleinen funkelnden Augen, mit verbissenem Grimm, der Ritter Huge von Brandenfels, und warf unruhige Blicke in der zahlreichen Versammlung umher:

Herr Hugo von Brandenfels, nahm der Landgraf von neuem das Wort, liegt nicht in

Empfohlene Zitierweise:
Ludwig Bechstein: Thüringische Volksmährchen. Carl Fleck und Comp., Sondershausen 1823, Seite 87. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Bechstein_Th%C3%BCringische_Volksm%C3%A4hrchen_1823.pdf/89&oldid=- (Version vom 31.7.2018)