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predigend, und dieß mit sehr unterhaltenden Gestikulationen begleitend, einen weiten Kreis von Lachern um sich versammlet hatte.

Es würde Dich, sehr geduldiger Leser, ungemein langweilen, wenn wir Dir erzählen wollten, was die Ritter speisten, was für Weine sie tranken und dergl. Auch könnten wir Dir ein Verzeichniß aller Anwesenden mittheilen; allein unser einfaches Mährchen soll nicht historische Glaubwürdigkeit verlangen, so wie auch unser treuherziger Erzähler dieß mit Stillschweigen überging. – Der Ball ist unterdeß angegangen; schauen wir ein klein wenig in das bunte durch einanderwogende Gewühl hinein. Wer ist denn der schöngeschmückte stattliche, junge Ritter, welcher dort am Ende des hellerleuchteten, mit Blumengehängen geschmückten Saales, sein Ohr dem leisen Flüstern eines holden Fräuleins hinneigt, auf deren Wangen Unschuld und Fröhlichkeit, die trauten Himmelsschwestern thronen? –

Ey! das ist ja kein andrer, als eben unser Held, der in des traulichen Gesprächs heitrem

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Ludwig Bechstein: Thüringische Volksmährchen. Carl Fleck und Comp., Sondershausen 1823, Seite 35. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Bechstein_Th%C3%BCringische_Volksm%C3%A4hrchen_1823.pdf/37&oldid=- (Version vom 31.7.2018)