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sieht er auf einer hügelartigen Erhöhung den Stein, links nach Westen sieht der Beschauer den Kalgberg, wo Atahulf unter den Steinmassen begraben liegt; rechts liegt der Arnsberg, sonst Arenberg, als noch in Deutschlands dichten Waldungen und unersteiglichen Felsenklippen die Adler heimisch waren; keine Spur ehemaligen Bewohntseyns ist auf diesen Bergen zu finden, doch liegt noch hinter dem Arnsberg ein kleiner Weiher, und eine Wiese, und die, rings sie umgebenden alten Weiden bezeugen, daß hier einst Wasser rauschte, wo jetzt nur leise säußelndes Schilfrohr um Westwind flistert; dieß war der kleine See, in welchen Frotho die unglückliche Egil schleuderte und noch jetzt heißt der Ort der Egil- oder Egel-See.

Sollte nicht, auch die, über dem steinernen Bogen, im Innern des Haupteinganges der Lieben Frauen-Kirche in Arnstadt, angebrachte, mächtig große Ribbe, die der Volksglaube für die Ribbe eines Riesens hält,[1] das Daseyn

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Ludwig Bechstein: Thüringische Volksmährchen. Carl Fleck und Comp., Sondershausen 1823, Seite 164. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Bechstein_Th%C3%BCringische_Volksm%C3%A4hrchen_1823.pdf/166&oldid=- (Version vom 31.7.2018)
  1. Siehe des Herrn Hofrath von Hellbach gelehrtes und gründliches Werk: Nachricht von der sehr alten Lieben Frauen-Kirche etc. etc.: zu Arnstadt. Seite 26.