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Ludwig Bechstein: Thüringische Volksmährchen
Der Riesenlöffel

führte Freya, der zarten Liebe wunderholde Göttin, in die Gefilde des Lichts, über die siebenfarbige Brücke Bifrost, nach Asgard, wo der seligen Götter Wohnung ist. Schimmernder Lichtschein und blühender Frühling umgeben die liebliche Göttin; Nossa und Gersemi, ihre mit Anmuth und Liebeszauber geschmückten Töchter, begleiteten sie; die goldgelockte Fylla, ihre Vertraute, und Hlyn, der Freundschaft sanfte Göttin, ihre Dienerin, folgten ihr; vor ihr her aber, auf den goldnen Sonnenstrahlen ihrer unendlichen Schönheit, Huld und Milde, flog Gna, ihre Botschafterin, der Göttinnen Ankunft in Asgard zu verkünden. Vorüber an Wallhallas blutigen Kriegermahlen schwebten die Himmlischen in den Pallast der Freundschaft und Liebe; Wingolf, und die wiedervereinten Liebenden waren glücklich im Gladheim Saal, wo die Freude thront, und ruhten oft im Haine Glasoor unter goldnen Bäumen, auf schwellenden Ruhebetten, des ungestörten Genusses ihrer jetzt unsterblichen Liebe sich freuend.

Swinda, die Rune in der dunkeln Waldhöhle, war eine Schwester des Zauberers

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Ludwig Bechstein: Thüringische Volksmährchen. Carl Fleck und Comp., Sondershausen 1823, Seite 162. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Bechstein_Th%C3%BCringische_Volksm%C3%A4hrchen_1823.pdf/164&oldid=- (Version vom 31.7.2018)