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glaubte, hoch über ihn den Löffel, um ihn in unsinniger Uebereilung, zum gewaltigen Todesstreich auf Unkoo niederfallen zu lassen, da sprang, ohne sich umzusehen, der Unhold pfeilschnell in die Büsche, und grunzte vernehmlich:

Hungliff heißt er: Riesentod,
Der Dich, Neidhardt, selbst bedroht!

Atahulf hieb wild in die Büsche, sie brachen zusammen unter seinen gewaltigen Streichen; Unkoo war verschwunden.

Er stand vor der Thür seines Pallastes.


Lange schon liebte Ingomar, der Sohn des Riesen und mächtigen Zauberers Frotho, heimlich Atahulfs schöne Tochter Egil, aber die Väter, Nachbarn zwar, haßten sich schon lange, und nimmer durfte der liebende Ingomar seiner sehnlichen Wünsche Erfüllung hoffen.

Schön war der Hünensohn, wie Tyr, Odins Erzeugter, der unerschrocken dem Feind begegnet, und das Feuer rasender Schlachten entzündet,

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Ludwig Bechstein: Thüringische Volksmährchen. Carl Fleck und Comp., Sondershausen 1823, Seite 151. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Bechstein_Th%C3%BCringische_Volksm%C3%A4hrchen_1823.pdf/153&oldid=- (Version vom 31.7.2018)