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Ludwig Bechstein: Teufelsbuhlschaft. In: Hexengeschichten, S. 2-40

ihr sonst her – seid verwarnt! Hebet euch auf und sputet euch, denn lange werdet ihr nicht mehr zechen! Ehe denn eine Stunde vergeht, wird hier nicht mehr sein weder Tisch, noch Bank, weder Schank noch Trank, weder Weck noch Wein, weder Wurst noch Durst! Danach achtet euch!“ –

Aber die Leute achteten nicht darauf, und fürchteten sich nicht; sie hatten gebeichtet, waren entsündigt, und hatten den heiligen Leib des Heilandes empfangen – was konnte ihnen der Teufel thun und anhaben? Nichts, und wenn er noch so sehr plärrte und noch so wild sich stellte.

Ebenso der Wirth; er half die Gäste bedienen, und nahm sich vor, sich den Teufel nichts um den Teufel zu bekümmern, denn sein Gewissen war rein, und auch ihn konnte jener so eigentlich nichts anhaben.

Da sahe er zufällig, und auch mehrere Zechgäste gewahrten es, und nach und nach alle, daß die Leute draußen auf dem Markte stehen blieben und zusammentraten, und hinauf zum Schloßberg deuteten, hinter dem eine seltsame, schwefelgelb gefärbte Wolke aufstieg. Und auf dieser hellen Wolke schnitten sich vier dunkle Gestalten ab, und zwar die eines langen hagern Mannes und dreier Weiber, und obschon die Entfernung vom Marktplatz zu Schildach bis hinauf zum Schloßberggipfel keine ganz geringe war, so glaubten einige doch, die Weibspersonen zu kennen, und es wurden Stimmen

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Ludwig Bechstein: Teufelsbuhlschaft. In: Hexengeschichten, S. 2-40. Pfeffer, Halle 1854, Seite 33. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Bechstein_Hexengeschichten.djvu/35&oldid=- (Version vom 31.7.2018)