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Gehege, zum Elbufer hinunter, im Bogen aus. – –

Des Menschenwürgens noch nicht müde, spie nun Feuer und Flammen das noch nicht erkaltete Geschütze, – und näher und näher kam das Schlachtgetöse. Schon durchbohren Kugeln unsere Ziegeldächer, krachend, wie bey den wüthendsten Sturm-Wind fallen diese zerschmettert herab und in tiefsten Kellern verbirgt der sich nicht mehr zu retten Wissende.

Freund und Feind versammelten sich hier, um das traurige Loos gemeinschaftlich zu theilen;[1] unsere Herzen pochten in widernatürlichsten Schlägen! – Was hat dies zu bedeuten? Die Thore werden verrammelt, dies sahen wir Männer, die wir im obern Geschosse der größten Lebensgefahr uns aussetzend, verweilten. – Wasser zum Löschen hatten wir herbeygetragen, der augenscheinlichsten Feuersgefahr uns nicht mehr unbewußt. – Kolbenstöße eröffneten jetzt die wohlverwahrten Hausthüren, ganze Fenster stürzen ein, und das Haus wurde voll von Sclavoniens wilden Kriegern. „Schaffet! Schaffet! wo ist der verborgene Weinkeller? hier müssen wir uns vertheidigen! machet, daß ihr fort kommet; keine Rettung mehr für euch, entfliehet!“ so die verworrnen Stimmen. –

Kisten und Kommoden wurden nun gewaltsam erbrochen, und die lange beschützte Regimentskasse,

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Carl Baumann: Kriegs- und Familienscenen 1813. , Dresden 1815, Seite 79. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Baumann_Kriegs-_und_Familienscenen_1813.pdf/85&oldid=- (Version vom 11.9.2022)
  1. Feind war der Name meines Nachbars.