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Beschützer, seine blutige Laufbahn abermals verfolgend. Blau strömte nun in Garden, Cohorten und Linientruppen der Franzosen Menge zu verschiedenen Schlägen heraus, und die ersten Schüsse dieses fürchterlichen für mich und so Viele so unglücklichen Tages fallen in unseres Garten Bezirk.

Ein Bataillon Oesterreicher hatte sich bey uns am linken Weiseritzufer aufgestellet, eine ähnliche Menge Franzosen am rechten Ufer, den niedern plauenschen Weg behauptend, erhielt die Schaale im Gleichgewichte, und das kleine Gewehrfeuer knallet. Kühn, nur 40 Schritte entfernt, sahe ich diesem die Menschheit empörenden Schauspiele aus einem Dachfenster zu, die Musketenkugeln konnten mir in meiner Stellung nichts schaden, und ich Entarteter sahe gleichgültig die Verwundeten und Sterbenden fallen. Die Armeen der Verbündeten hatten sich heute etwas enger zusammen gezogen. Schwarzenberg, Kleist und Wittgenstein kommandirten; gegenüber stand der König von Neapel mit dem Marschall Viktor, Napoleon mit seinen Garden und Gouvion St. Cyr. Die Stellung der verbündeten Armeen war ohngefähr folgende: Von der Obergorbitzer Chaussee bis am plauenschen Grunde bildete sich der Oesterreichische linke Flügel, im Centrum vom großen Stein über Räcknitz bis hinter dem großen Garten hatten sich österreichische und preußische Truppen vereinigt aufgestellet, die Russen schlossen sich an und dehneten sich beynahe bis zum Blaswitzer

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Carl Baumann: Kriegs- und Familienscenen 1813. , Dresden 1815, Seite 78. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Baumann_Kriegs-_und_Familienscenen_1813.pdf/84&oldid=- (Version vom 11.9.2022)