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Meine Empfindungen bey dem mächtigen Ausspruch Friede!




Es ist Friede! Friede! So jauchzt das lang gebeugte Land neu belebt auf, und der Kanonendonner der nahen Königlichen Residenz verkündiget laut die Ankunft des Ueberbringers dieser erfreulichen heilbringenden Nachricht. Friede! hallte es in meiner Seele wieder; Thränen des Entzückens füllten die feuchten Augen, namenlose, nicht zu sagende Gefühle erschütterten das Innerste und der Geist versank in freudiger Betäubung. Ich erwachte, mein Herz sehnte sich nach Mittheilung; da verwandelten sich die Thränen der Freude in Thränen des Schmerzes, und heißer rollten sie über meine Wangen. Die sehnlich erwünschte Gegenwart, die freudige Hoffnung der schönern Zukunft riefen die Tage der Trauer, des Schmerzes zurück. Es ist Friede! rief ich aus, goldner, gesegneter Friede!

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Carl Baumann: Kriegs- und Familienscenen 1813. , Dresden 1815, Seite 1. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Baumann_Kriegs-_und_Familienscenen_1813.pdf/7&oldid=- (Version vom 14.9.2022)