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das nimmer Geglaubte geschah; um die Unersättlichen zu befriedigen, wurden die höchsten Opfer gebracht und der vom Geschmeide entblößte Hals der Mutter bezeugte diese traurige Nothwendigkeit. – War das Mittagsmahl, Gottlob! vorbey, bezeugen keine herabgeworfenen Teller die Unzufriedenheit der nicht leicht zu befriedigenden Gäste, so tritt die Sorge um den Abend wieder ein, und schlaflose Nächte bereiten die Bedürfnisse des andern Tages vor. – Ihr Götter dieser Erden! glaubet ihr des Krieges höchstes Elend nur auf dem Schlachtfelde zu finden, so betretet die Hütten der Aermsten, Thränen und Seufzer werden euch empfangen, und des Jammers schleichendes Gift bewirket da schmerz- und schmachvoller, was dort gewaltsam und plötzlich geschiehet.

Der 12. May kündigte die Ankunft unseres Königes an; feyerlichst empfing ihn Napoleon und der festliche Einzug unter den gewöhnlichen Ehrenbezeugungen geschah. Die Anrede Napoleons an den Magistrat, sie zur schon bestätigten Treue und Anhänglichkeit an den König ermahnend, erschien öffentlich.

Bischoffswerda.

Was flammet im Norden, warum färbet sich der Himmel zur ungewohnten Zeit in so hochrother Röthe? Sind die strafenden Götter durch der heiligen Moskau Brand noch nicht versöhnet? Soll auch Sachsen noch mehr Opfer bringen? genügen

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Carl Baumann: Kriegs- und Familienscenen 1813. , Dresden 1815, Seite 42. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Baumann_Kriegs-_und_Familienscenen_1813.pdf/48&oldid=- (Version vom 12.9.2022)