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Stromes vereinigten, der bis jetzt noch schiedsrichterlich den Ausbruch der feindseligen Gesinnungen hemmte, und der Vereinigungstag war nicht mehr fern. – Ein schöner Morgen tagte; Dürütte mit 10 bis 12tausend Mann verließ am 22. März die alte edle Stadt. –

Venedigs Golfo! was in Pracht und Uebermuth einst bey dir geschah, verewigte hier der Bürgersinn; der Elbestrom wimmelte von den Kähnen der Ueberschiffenden, und sein Strand bezeugte die herzlichste Verbrüderung, den Ausbruch der höchsten Freude über ein glückliches Wiedersehen. – Unseres Lebens höchstes Erdenglück bezeichnet kein Zeitpunkt schöner und beglückender, als die Stunde des Wiedersehens, deren Zauber der Fürst mit dem Aermsten theilet. Meine Hoffuung des einstigen Wiedersehens, stärkende beruhigende Hoffnung! verlasse auch du mich nicht. –

Und dieser Tag ward zum Tage des Jubels, und die Erzählungen des glücklichen Ueberstandenen verbreiteten gegenseitig Leben und Wonne. Noch am nehmlichen Tage sahen wir bey uns die in der bängsten Ungewißheit erwarteten Kosaken,[1] die sich freundlich bezeugten.

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Carl Baumann: Kriegs- und Familienscenen 1813. , Dresden 1815, Seite 27. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Baumann_Kriegs-_und_Familienscenen_1813.pdf/33&oldid=- (Version vom 13.9.2022)
  1. Kosaken! unter allen rußischen Truppen, waren diese so Gefürchteten beynahe mir die Liebsten. Der Kosake ist der Franzose des Nordens. Munter, stets heiter, gutmüthig, Liebhaber der Musik; jedoch nicht anmaßend, jederzeit sich begnügend nahm er mit dem vorlieb, was des Wirthes Kräfte darzureichen gestatteten.