Seite:Baumann Kriegs- und Familienscenen 1813.pdf/17

Fertig. Dieser Text wurde zweimal anhand der Quelle korrekturgelesen. Die Schreibweise folgt dem Originaltext.

Wirkung, rückte immer näher und näher der russische Koloß. Der Uebergang über den Niemen, die Besetzung von Königsberg, die Einnahme von verschiedenen kleinen Festungen, Mürats klügliche Uebergebung des Commandos an den Vicekönig von Italien und dergleichen mehr machten die vorzüglichsten politischen Hauptbegebenheiten aus.

Für des Sehers Augen lag aber noch viel verborgen, doch auf dich, edle Borussia! war unser aller Augenmerk gerichtet, und Yorks mannhafter Entschluß und That ließ ahnen, was geschehen mußte, was geschah. – Friedrich Wilhelm! nimm es huldvoll auf, daß mein Geist sich erkühnet, diesen ewig großen Namen auszusprechen, daß er es wagt, die Ergießungen seines Herzens laut zu verkündigen. Großer Fürst! groß durch dein Vaterhaus, größer aber noch durch dich selbst, nimm gnädig wahr, daß in Verehrungen der Mensch dem Menschen sich nähere, erlaube, daß der Geist der Geschichte das Zeitalter bezeichne.

Wer kannte nicht Preußens Lage, wer kannte und bewunderte nicht den Heldenmuth, die ausdauernde Standhaftigkeit der in Ertragung der mannichfaltigen Leiden, die seit mehrern Jahren die ganze Nation ertrug und ertragen mußte, die doppelt traurig sich bewährend, auch selbst die Herzen des hohen Königshauses nicht verschonte? Doch, daß jetzt, wenn etwas geschehen müsse, jetzt geschehen müßte; daß der rechte Zeitpunkt gekommen sey,

Empfohlene Zitierweise:
Carl Baumann: Kriegs- und Familienscenen 1813. , Dresden 1815, Seite 11. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Baumann_Kriegs-_und_Familienscenen_1813.pdf/17&oldid=- (Version vom 12.9.2022)