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Fünf Tage mußte ich nun unter diesen Menschen aushalten.[1] Alles, was der Krieg in seinen verschiedenen Verheerungen noch verschonet hatte, wurde nun gänzlich verwüstet; ganze Treppen, Thüren und Glasfenster auf die immerbrennenden Scheiderhaufen geworfen, und in den Tiefen der mit Rauch füllten Keller brannten die obersten Geschosse der nun gänzlich zum Ruin gewordenen Gebäude. Der Tag der Erlösung, auch der erschien; die letzte Kriegesnoth war nun geendet, ach! daß sie sich auch in ihren Nachwehen und in ihren Folgen geendet hätte! -

Es brannten jetzt überall in den Gebäuden die schädlichen Feuer, unter Stroh und Mist vergraben, verwehrten die erstickten Flammen im Rauch und Dampf den erwünschten Eingang - keine Nachbarn konnten zu Hülfe kommen - es waren keine da, und nur die höchste Aufmerksamkeit, selbst die Anstrengung meiner Kinder, die in Kochtöpfen fast 3 Tage lang das Wasser aus dem Flusse mir zutrugen, erstickte endlich die gefährliche Flamme. Alle und jede Gebäude waren und wurden gerettet, - und der Dank? vielleicht jener lieblose Abspruch: - Warum seyd ihr so voreilig

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Carl Baumann: Kriegs- und Familienscenen 1813. , Dresden 1815, Seite 154. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Baumann_Kriegs-_und_Familienscenen_1813.pdf/160&oldid=- (Version vom 10.9.2022)
  1. Dieser Bivouak übernahm einen Theil der französischen Gewehre, die die Franzosen bey der Uebergabe zurücklassen mußten, die dazumal im Spießischen Caffeehause aufbewahret waren.