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schloß seine Füße in den Stock, und hielt ihm einen Brand dicht an die Sohlen. Ein Junge mußte dieselben von Zeit zu Zeit mit einem in Oel getauchten Weihwedel benetzen, damit die Haut recht durchbraten sollte. Neben ihm stand auf der einen Seite ein schrecklicher Kerl, der mit gespannter Armbrust ihm nach dem Herzen zielte; auf der andern stand wieder so ein Barbar, hielt einen grimmigen Hund, und hetzte denselben auf ihn los, als wenn er ihn jeden Augenblick zerreissen sollte. So marterte man ihn, damit er die vermeintlichen Schätze entdecken sollte, bis endlich ein Franziskaner dazu kam, und ihn aus ihren Händen befreyete; gleichwohl aber starb er an den erlittenen Martern. Auf die nehmliche Weise quälten und peinigten sie mehrere große Herren und Caziquen in dieser Provinz, damit sie ihnen Gold und Silber geben sollten.

Um diese Zeit zog ein gewisser Tyrann als Visitator umher[1], der aber sich weniger um

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Bartolomé de Las Casas: Die Verheerung Westindiens. Christian Friedrich Himburg, Berlin 1790, Seite 96. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Bartolom%C3%A9_de_Las_Casas-Die_Verheerung_Westindiens_1790.pdf/96&oldid=- (Version vom 31.7.2018)
  1. In dem bereits angeführten Ottavo Remedio etc. werden diese Visitatoren folgendermaßen geschildert: Der Gouverneur stellte in denen Flecken und Ortschaften, welche den