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vernahm, daß jene gute Königliche Audiencia im Anzuge sey, stellte er sich, als müsse er ins Innere des Landes marschiren, um dort Entdeckungen zu machen; eigentlich suchte er aber nur eine andere Gegend, wo er ungestraft tyrannisiren konnte. Er hob demnach funfzehn bis zwanzig tausend Mann gewaltsamer Weise in der Provinz Mexico aus, die ihm und den Spaniern, welche er bey sich hatte, das Gepäck nachtragen mußten. Von diesen kamen nicht zweyhundert wieder zurück, und niemand, als er, war die Ursache, daß die andern alle auf diesem Marsch umkamen. Er zog nach der Provinz Mechuacam, die vierzig Meilen von Mexico liegt, und eben so volkreich und fruchtbar ist, wie dieses Reich. Der Herr und König des Landes kam ihm, nebst einer sehr zahlreichen Prozession, entgegen, brachte ihm Geschenke, und erbot sich zu allen möglichen Diensten. Auf der Stelle ließ er ihn aber gefangen nehmen, denn er stand in dem Rufe, daß er viel Gold und Silber besitze. Damit er nun seine Schätze hergäbe, ließ der Tyrann ihn ungesäumt folgendergestalt peinigen. Man legte ihn mit ausgestrecktem Körper auf die Erde, Hand seine Hände an einen Pfahl,

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Bartolomé de Las Casas: Die Verheerung Westindiens. Christian Friedrich Himburg, Berlin 1790, Seite 95. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Bartolom%C3%A9_de_Las_Casas-Die_Verheerung_Westindiens_1790.pdf/95&oldid=- (Version vom 31.7.2018)