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wo nicht, so werde man sie ermorden und zu Sklaven machen. Diejenigen, welche nun nicht gleich herbeieilten, diese unvernünftige und närrische Forderung zu erfüllen und, sich den Händen so ruchloser, grausamer und viehischer Menschen anzuvertrauen, die nannten sie Rebellen und Aufrührer, welche sich dem Dienste Seiner Majestät entziehen wollten. Als solche wurden sie dem Könige, unserm Herrn, geschildert, und diejenigen, welche Indien regierten, konnten in ihrer Verblendung nicht einmal dasjenige einsehen oder begreifen, was doch in ihren Gesetzen ausdrücklich bestimmt und einer ihrer ersten und deutlichsten Grundsätze ist, daß nehmlich niemand als Rebell betrachtet oder so genannt werden könne, er sey denn zuvor wirklicher Unterthan. Ich gebe den Christen und allen denen, die nur das mindeste von Gott, gesunder Vernunft und menschlichen Gesetzen wissen, zu überlegen, ob die Herzen irgend eines Volkes, das ruhig und sicher in seinem eigenem Lande lebt, gar nicht weiß, daß es von irgend, jemand auf der ganzen Welt in Anspruch genommen werden könne, und das noch überdies seinen eigenen natürlichen Herrn

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Bartolomé de Las Casas: Die Verheerung Westindiens. Christian Friedrich Himburg, Berlin 1790, Seite 75. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Bartolom%C3%A9_de_Las_Casas-Die_Verheerung_Westindiens_1790.pdf/75&oldid=- (Version vom 31.7.2018)