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und ich erfuhr von ihnen eine Menge unerhörter Grausamkeiten und Uebelthaten, die sowohl von ihm selbst, als nach seinem unseligen Tode von diesen Unmenschen an den unschuldigen Indianern, die nicht das geringste verbrochen hatten, verübt worden waren; mithin war dasjenige, was mir lange zuvor ahnete, nicht ungegründet. Es sind dieser Verbrechen so viel, daß die Regel, welche ich weiter oben als Grund, sah annahm, auf’s neue dadurch bekräftigt wird, daß nemlich die Spanier nur desto größere Sünden und Missethaten gegen Gott und ihre Nebenmenschen begehen würden, je weiter sich ihre Entdeckungen und Verwüstungen erstreckten. Wir sind es müde, alle ihre verwünschenswürdigen Excesse und Blutschulden hier anzuführen; denn sie handelten nicht wie Menschen, sondern wie reissende Thiere. Deswegen können wir uns unmöglich entschließen, davon mehr als folgendes zu berichten.

Sie trafen große Ortschaften an, die von gesitteten, cultivirten und gutdenkenden Menschen bewohnt wurden. Unter diesen richteten sie, wie gewöhnlich, ein Blutbad nach dem andern an, damit sich ihre Herzen darüber entsetzen sollten.

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Bartolomé de Las Casas: Die Verheerung Westindiens. Christian Friedrich Himburg, Berlin 1790, Seite 158. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Bartolom%C3%A9_de_Las_Casas-Die_Verheerung_Westindiens_1790.pdf/158&oldid=- (Version vom 31.7.2018)