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„Ich behaupte, allergnädigster Kaiser, das einzige Mittel, dies Land vom Untergange zu retten, bestehe darin, daß Ew. Majestät dasselbe der Gewalt seiner Stiefväter entreisse, und ihm einen Mann zur Ehe gebe, der es vernünftig und überhaupt so behandle, wie dasselbe es verdient. Und zwar je eher, je lieber; denn außerdem, und wofern es jene Tyrannen noch länger so peinigen, mißhandeln und entkräften, glaube ich ganz gewiß, daß es in kurzem auf immer um dasselbe geschehen sey, u. s. w.“ Weiter unten sagt er: „Ew. Majestät werden deutlich hieraus ersehen, daß diejenigen, welche jene Länder regieren, verdient haben, ihrer Aemter entsetzt zu werden, damit das gemeine Wesen Erleichterung bekomme. So lange dies nicht geschieht, kann seine Krankheit, meines Bedünkens, unmöglich curirt werden. Auch erhellet hieraus, daß es in jenen Gegenden keine Christen, sondern Teufel, keine Diener Gottes und ihres Königs, sondern nur Verräther giebt, die sich am Gesetze Gottes und ihres Königs versündigen. Denn wahrlich, das größte Hinderniß, welches ich dort fand, warum die Indianer die Waffen nicht niederlegen, und sich an ein friedliches Leben gewöhnen, diejenigen

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Bartolomé de Las Casas: Die Verheerung Westindiens. Christian Friedrich Himburg, Berlin 1790, Seite 121. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Bartolom%C3%A9_de_Las_Casas-Die_Verheerung_Westindiens_1790.pdf/121&oldid=- (Version vom 31.7.2018)