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zweifeln, daß er geraden Weges zur Hölle gefahren sey?

Hierauf kann man abermals ersehen und wahrnehmen, wie die Spanier, welche nach Indien gehen, das Beste der Religion befördern, und was für herrliche Beweise sie von ihrem Christenthum geben; wie sehr ihnen die Ehre Gottes am Herzen liegt; wie besorgt sie sind, damit er von jenen Völkern erkannt und angebetet werde; wie eifrig sie darauf sehen, daß seine heilige Religion unter diesen Seelen sich immer weiter verbreite, und an Wachsthum gewinne! Und nun entscheide man einmal, ob wohl dergleichen Sünden geringfügiger sind, als die des Jerobeam, der ganz Israel zur Sünde verführte, da er die zwei goldenen Kälber verfertigte, damit das Volk sie anbeten sollte; oder ob sie nicht jener des Judas gleich komme, und welche von beiden wohl das größte Aergerniß gaben. Dies sind endlich die guten Werke der Spanier, die sich nach Indien begaben, daß sie in Wahrheit Jesum Christum unzähligemal verkauften, verleugneten, und ihn noch täglich verkaufen und einmal über das andre verleugnen.

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Bartolomé de Las Casas: Die Verheerung Westindiens. Christian Friedrich Himburg, Berlin 1790, Seite 114. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Bartolom%C3%A9_de_Las_Casas-Die_Verheerung_Westindiens_1790.pdf/114&oldid=- (Version vom 31.7.2018)