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Gott und Herr des ganzen Weltalls sey. Lange berathschlagten sie sich unter einander, hielten häufige Zusammenkünfte, zogen zum öftern vorläufige Nachrichten ein, was das wohl für Menschen seyn möchten, die sich Patres und Ordensgeistliche nennten, was sie eigentlich begehrten, und worin wohl der Unterschied zwischen ihnen und jenen Christen bestehe, von welchen sie so viele Ungerechtigkeiten und Elend erduldet hatten; endlich aber beschlossen sie, ihnen den Zutritt zu verstatten, doch unter der Bedingung, daß sie allein kommen und keine Spanier mitbringen sollten. Dies versprachen die Geistlichen; denn sie hatten vorher die Bewilligung des Vicekönigs von Neu-Spanien darüber eingeholet, und den Auftrag erhalten, sie sollten versprechen, daß keine andere Spanier, als nur Geistliche, in ihr Land kommen würden, und daß ihnen überhaupt kein Leid widerfahren solle. Sie predigten ihnen hierauf, wie gewöhnlich, das Evangelium von Christo, und machten ihnen die heilsamen Absichten der Könige von Spanien in Rücksicht ihrer bekannt; die Indianer aber faßten eine solche Liebe für diese Geistlichen, fanden so viel Geschmack an ihrer Lehre, erbaueten

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Bartolomé de Las Casas: Die Verheerung Westindiens. Christian Friedrich Himburg, Berlin 1790, Seite 110. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Bartolom%C3%A9_de_Las_Casas-Die_Verheerung_Westindiens_1790.pdf/110&oldid=- (Version vom 31.7.2018)