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die gegenwärtig Einöden sind, ehedem aber stark bevölkert waren, verwüstet und verheert haben. Sie waren größer als ganz Spanien[1], selbst Arragonien und Portugall mit eingeschlossen, und enthielten zweimal so viel Landes, als der Weg von Sevilla nach Jerusalem beträgt, welches mehr als zweitausend Meilen sind.

Wir können hier als eine gewisse und wahrhafte Thatsache anführen, daß in obgedachten vierzig Jahren durch das erwähnte tyrannische und teuflische Verfahren der Christen, mehr als zwölf Millionen Männer, Weiber und Kinder auf die ruchloseste und grausamste Art zur Schlachtbank geführet wurden, und wir würden in der That nicht irren, wenn wir die Anzahl derselben auf funfzehn Millionen angäben.

Die sogenannten Christen, welche hier landeten, wählten zwei ganz untrügliche Mittel, diese

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Bartolomé de Las Casas: Die Verheerung Westindiens. Christian Friedrich Himburg, Berlin 1790, Seite 10. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Bartolom%C3%A9_de_Las_Casas-Die_Verheerung_Westindiens_1790.pdf/10&oldid=- (Version vom 23.3.2019)
  1. Man rechnet die Länge des Königreichs Spanien auf 130 und seine Breite auf 132 teutsche Meilen: Seine gesamte Größe beträgt nach Büsching 8500 Quadratmeilen. – Arragonien ist 25 Meilen lang und 41 breit. – Das Königreich Leon ist 55 Meilen lang und 38 breit.