Seite:Badisches Sagenbuch II 404.jpg

Fertig. Dieser Text wurde zweimal anhand der Quelle korrekturgelesen. Die Schreibweise folgt dem Originaltext.

vor der Thüre, als er mit einem gräßlichen Schrei zusammenstürzte. Die Andern eilten ihm zu Hülfe, fanden ihn aber an der Schwelle todt, mit gebrochenem Genick liegen. Neben ihm auf dem Boden waren drei frische Blutstropfen. Von dem Wesen, welches ihn herausgerufen, konnte nirgends eine Spur entdeckt werden.

(Siehe Mone’s „Anzeiger etc.“ Jahrg. 1839.)


Der feurige Mann.

Auf dem Felde zwischen Elmendingen und Nöttingen geht in den heiligen Nächten ein feuriger Mann um, welcher manchmal auch als schwarzer Hund erscheint. Einst fuhr dort, tief in der Nacht, ein Bauer von Stupferich, der aus dem siebenten Buch Mosis sich gegen Geister zu schützen wußte, und als er den feurigen Mann erblickte, rief er ihm zu, er solle nur herbeikommen. Dieser folgte dem Geheiß und setzte sich auf den Leiterwagen zu dem Bauern, der ihn dann fragte, warum er hier umgehe und ob er zu erlösen sey? Hierauf antwortete das Gespenst: „Ich habe bei meinen Lebzeiten Waisenkinder dort um jene drei Viertel Morgen betrogen und deßhalb muß ich jetzt, ohne Hoffnung auf Erlösung, auf diesem Ackerstück umgehen und so lange Gott Gott heißt, so lange muß ich auf dem Platze Geist heißen.“

(Siehe Mone’s „Anzeiger etc.“ Jahrg. 1839.)
Empfohlene Zitierweise:
August Schnezler (Hrsg.): Badisches Sagen-Buch 2. Band. Kreuzbauer und Kasper, Karlsruhe 1846, Seite 404. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Badisches_Sagenbuch_II_404.jpg&oldid=- (Version vom 31.7.2018)