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wieder auf der Stätte, wo die Kapelle gewesen; der Zimmermann aber lag todt neben daran. Hiedurch endlich belehrt, erbaute man die Kirche auf diesem Platze, wo sie noch heutigen Tages steht.

(Vergl. Mone’s „Anzeiger etc.“ Jahrg. 1839.)


Die beschirmten Kronen.

Im Frühjahr 1838 brachen Nachts in die Kapelle, die zwischen Bulach und Scheibenhard am Weg steht, Diebe ein. Sie nahmen alles, was Werth hatte, mit fort, ausgenommen die Kronen des Jesuskindleins und der Muttergottes, welche Kleinodien sie, durch ein Wunder, im Kirchlein zurücklassen mußten.

(Siehe Mone’s „Anzeiger für Kunde der teutschen Vorzeit.“ Jahrg. 1839.)


Rippur.

Liebes Kirchlein an der Straßen,
Wer dich einsam hier erbaut,
Hat in Sehnsucht ohne Maßen,
Hat, gleich mir, hinausgeschaut.

5
Nach den Bergen, nach dem düstern

Schauerlichen Waldesgrün;
Wo die hohen Bäume flüstern,
Wo die tiefen Schatten ziehn,

In die ahnungsvollen Weiten,

10
In ein unbekanntes Land,

Wo die Nebelgeister reiten,
Auf der alten Berge Rand.

Kommst so fröhlich hergezogen,
Bächlein, lieber Felsensohn!

15
Rinnet langsam fort, ihr Wogen,

Rauschet mit gedämpftem Ton;

Empfohlene Zitierweise:
August Schnezler (Hrsg.): Badisches Sagen-Buch 2. Band. Kreuzbauer und Kasper, Karlsruhe 1846, Seite 357. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Badisches_Sagenbuch_II_357.jpg&oldid=- (Version vom 31.7.2018)