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Das ihn zum Königsthron berief;

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Hier eint’ er die getrennten Staaten,

Hier huldigte ihm Baden-Baden,
Als August kinderlos entschlief.

Hier weilt’, im Flug zu Riesenschlachten,
Als Oestreichs Helden neu erwachten,

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Napoleon, dem Glück getraut –

Zum letzten Mal auf teutscher Erde
Ruht von der weiten Reis’ Beschwerde
Hier dessen kaiserliche Braut.

Doch mit des Schicksals finstern Mächten,

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Lehrt Schiller, ist kein Bund zu flechten;

Im Falle fühlt’s Lätitia’s Sohn; …
Und Franz und Alexander traten
Als Sieger in das Haus von Baden,
Einärndtend langer Kämpfe Lohn.

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Und hier starb Carl. Er starb, umgeben

Von Allen, die er liebt’ im Leben,
Gepflegt von treuer Gattin Hand;
Und wieder sah’n der Ahnen Hallen
Dürr einen Ast vom Stamme fallen,

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Der rasch und herrlich blühend stand.


Hier freute sich der Kriegesspiele,
Schon nah’ gerückt dem Lebensziele,
Großherzog Ludwig, Mars stets hold;
Und hier aus tiefstem Herzensgrunde

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Begrüßten wir zum schönsten Bunde

Sophien jüngst und Leopold.

Ja, was seit Markgraf Ludwig’s Tagen
Nur Großes hat sich zugetragen,
Dies Schloß hat seinen Theil daran;

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Herold vergangener Geschlechter,

Erhebt sich Zeus, des Hauses Wächter,
Schwingt seine Blitze himmelan,

Empfohlene Zitierweise:
August Schnezler (Hrsg.): Badisches Sagen-Buch 2. Band. Kreuzbauer und Kasper, Karlsruhe 1846, Seite 320. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Badisches_Sagenbuch_II_320.jpg&oldid=- (Version vom 31.7.2018)