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Muckensturm,

ein an der Straße von Karlsruhe nach der Favorite gelegener Marktflecken, drei Stunden von Baden, ist ein uralter Ort. Hier sieht man noch Ueberreste von römischen Backsteinmauern; die römisch-aurelische Land- und Heerstraße zog sich hier durch. Vor dem Orte, an der Straße nach Baden, liegt die Magdalenenkapelle, welche an gewissen Festtagen stark besucht wird. Noch bemerkt man hier die Mauertrümmer eines mittelalterlichen Schlosses. Der Sage nach ward es einst belagert, die Stürmenden aber mit von den Zinnen auf sie herabgeschleuderten Bienenkörben begrüßt, deren ergrimmte Bewohner ihnen so derb zusetzten, daß sie unverrichteter Sache die schleunigste Flucht ergreifen mußten. Daher soll der Name des Ortes rühren, noch wahrscheinlicher aber kommt er davon her, daß man in den Sommermonaten hier unaufhörlich von ganzen Heeresschwärmen von Mücken bestürmt wird.

(Vergl. S. Klüber’s „Beschreibung von Baden und Umgegend.“ S. 270 des 2. Bandes.)


Rastatter Schloß.


Markgraf Ludwig von Baden, der Türkenbezwinger.

Von Malboroughs Heldentagen
Viel Wunder mögt ihr sagen;
Lobsingen, Sieg auf Sieg,
Eugen, dem edlen Ritter, –

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Hoch strahlt der Helden Dritter,

Der Markgraf Ludewig.

Aus Badens Stamm entsprungen
Von teutschem Blut durchdrungen,
Treufest und ritterlich;

Empfohlene Zitierweise:
August Schnezler (Hrsg.): Badisches Sagen-Buch 2. Band. Kreuzbauer und Kasper, Karlsruhe 1846, Seite 315. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Badisches_Sagenbuch_II_315.jpg&oldid=- (Version vom 31.7.2018)